Feuersteine aus Rügen

 

Und wieder führte uns eine Themenreise in den Norden, auf die Insel Rügen, wo wir Feuersteine zu finden hofften.


Wir wurden nicht enttäuscht, wir fanden einen wunderbaren Ostseestrand mit Unmengen an Feuersteinen vor.
Viele von ihnen sahen aus wie Knochen oder hatten Gesichter.
Wir konnten nicht aufhören, in den Steinen zu graben und unser Rucksack wurde schwerer und schwerer.

By Odin, wie bringen wir nur die vielen Steine nach Hause“, dachte ich bei mir.

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir sammelten aber nicht nur Feuersteine, sondern fanden auch Donnerkeile, Kreidestücke und Hühnergötter.

 

 

Hast du gewusst?

Hühnergötter sind Feuersteine mit natürlich entstandenen durchgehenden Löchern.
Bei der Entstehung der Feuersteinknollen wurden manchmal winzige Kristalle, Schreibkreide oder auch Pflanzen und Tiere in Hohlräumen eingeschlossen, die durch Verwitterung wieder herausgespült wurden und Einkerbungen oder durchgehende Löcher hinterließen.
Diesen “Hühnergöttern” werden magische Kräfte nachgesagt.
Sie wurden und werden noch immer als Schutzsymbol für Mensch und Tier in Stall und Haus verwendet und sie sollen das Federvieh dazu anregen, mehr Eier zu legen.

 

Feuersteinknollen aus Rügen

bestehen aus Siliziumdioxid und Wassermolekülen und entstanden im Meeresboden aus Kieselsäure-Ausfällungen, die den Kalkschlamm verdrängten.
Die Kieselsäure stammt aus Schalen und Skeletten von Kieselschwämmen und Kieselalgen, die sich am Meeresboden auflösten.
Rügener Feuersteine sind ca. 67 Mio. Jahre alt.
Bereits Steinzeitmenschen kannten die nützlichen Eigenschaften der Feuersteine.
Sie nutzen sie zur Herstellung von Waffen und Schneidewerkzeugen und entfachten mit ihnen wärmende Feuer.

 

Doch nicht nur am Strand sind auf Rügen Feuersteine zu finden, mitten auf der Insel in einem Wald gibt es riesige Feuersteinfelder, von denen keiner weiß, wie sie dorthin gekommen sind. Natürlich haben wir sie nach einem 5 km langen Fußmarsch angesehen und mussten uns am Rückweg dann beeilen, um nicht vom Gewitter überrascht und von den Mücken restlos zerbissen zu werden.

 

 

Windig war es und kühl.
Nach einem so langen Fußmarsch in frischer Luft hatten wir uns ein gemütliches Freiluft-Abendessen verdient.
Wir lieben unseren Steingeist-Bus, unseren treuen Gefährten, der uns schon zu so vielen wunderbaren Plätzen gebracht hat.

Zu Hause angekommen begannen wir sofort damit, unsere mitgebrachten Schätze zu bearbeiten, zu schleifen und zu polieren, um sie ehest möglich auf unsere Märkte mitnehmen zu können.

 

 

Hier ein Anhänger, den wir aus einem Rügener Feuerstein geschliffen und gefasst haben.
Rückseitig ist der Stein geschliffen und glatt poliert, vorne ist er roh belassen, genau so wie wir ihn am Strand gefunden haben, mit Einkerbungen, wild geformt und teilweise auch noch mit echter Rügener Kreide.

 

 

 

Themenreise 2018